Die Gruppe des Bürgervereins erkundet den Waldpark Wilhelmshain.
In jedem Monat gibt es eine Wanderung. Eine führte den Bürgerverein nun nach Hanerau. Der Waldpark Wilhelmshain war das Ziel. Die Parkanlage beginnt am östlichen Ortseingang. Dort befindet sich das Herrenhaus am Mühlenteich.
Durch den zum Gut gehörenden Park führen Spazierwege zu alten Kaskaden und zur Bronzeplastik von Theodor Storm, der ein Freund der Familie Mannhardt war. Einzigartig in Norddeutschland ist der im Park gelegene Waldfriedhof, der 1805 vom damaligen Gutsherrn Johann-Wilhelm Mannhardt nach Ordnung der Herrenhuter Brudergemeinde angelegt wurde. Der breite Mittelweg trennt die Geschlechter. Im oberen Drittel liegen Verheiratete, deren Grabstellen spiegelbildlich angeordnet sind. In der Mitte waren Jünglinge und Jungfrauen und im unteren Drittel die Kinder. Bei Errichtung des Friedhofes war am Kopfende ein Rosenbäumchen und zu den Füßen ein Farn. Der Friedhof dient noch heute der Familie, und Bewohner von Hanerau können da auch beigesetzt werden.
Das Gut wurde im 12. Jahrhundert als Burg der Holsteiner Grafen am Rande eines alten Handelsweges von Lübeck nach Dithmarschen gebaut. Nach den Dithmarscher Kriegen 1525 wechselte das Gut häufig die Besitzer. Im 30-jährigen Krieg wurde das Gut von den Schweden abgebrannt. Eine kurze Blütezeit erfuhr das Gut 1664 durch Paul von Klingenberg. Der erwarb das Gut und baute es wieder auf. Seit 1799 ist das Gut im Besitz der Familie Mannhardt und die gründeten eine Tuchfabrik. Sohn Gisbert baute ein neues Herrenhaus im neoklassizistischen Stil. Dann wurde eine Scheune angebaut, die heute wohnlich eingerichtet ist und als Café dient. Dort können sich Gruppen anmelden und verwöhnen lassen.