Der Bürgerverein hatte in die Jugendherberge eingeladen um verschiedene interessante Bücher vorzustellen. 42 Personen waren dieser Einladung gefolgt. Zunächst stärkten sich die Besucher mit leckerem Kuchen und Kaffee.
Frau Dörte Sund hatte diverse Bücher mitgebracht und stellte diese vor. Sie begann mit dem Roman „Wir von der anderen Seite“ von der Autorin Anika Decker. Zum Inhalt: Rahel liegt mit einer Sepsis auf der Intensivstation. Wie sie in geschwächtem Zustand erwacht und halluziniert und nur mit Hilfe von Familie und Freunde sowie fähigen Ärzten wieder stabilisiert wird, schreibt die Autorin witzig, lustig aber auch traurig. Ein Debütroman, der den Blick dorthin richtet, wo viele gerne wegsehen.
Als 2. stellte sie das Buch vor „So weit die Störche ziehen“ einem Roman von Theresia Graw, der 1939 in Ostpreußen spielt. „Während die Welt aus den Fugen gerät, wächst die junge Dora Twardy behütet auf dem Pferdegestüt ihrer Familie auf. Der Tochter des Gutsherren mangelt es an nichts, auch nicht an Verehrern. Doch als die deutsche Wehrmacht Polen angreift, muss Dora schlagartig erwachsen werden. Ihr Vater wird eingezogen und übergibt ihr die Verantwortung für den Hof. Mit aller Kraft kämpft Dora um den Erhalt des Familienbesitzes. In den Wirren des Krieges stehen ihr zwei Männer bei: der sanftmütige Freund ihrer Bruders, Wilhelm von Lengendorff und der abenteuerlustige Kriegsfotograf Curt von Thorau. Zu spät erkennt Dora, wen sie wirklich liebt…
Lesenswert ist „Das rote Adressbuch“ von Sofia Lundberg Die Romanfigur Doris wächst in einfachen Verhältnissen in Stockholm in den Zwanzigerjahren auf. Zum 10jährigen Geburtstag schenkt ihr Vater ihr ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten. Jahrzehnte hütet Doris das kleine Buch wie einen Schatz, dann beschließt sie, anhand der Einträge ihre Geschichte niederzuschreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben, quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris der Dreißigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden und zu dem Mann, den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte.
In seinem Roman „Olga“ porträtiert Bernhard Schlink eine Frau im deutschen Kaiserreich. Obwohl sie taub ist, wird sie gegen viele Widerstände Lehrerin. In seiner Hauptfigur steckten viele Frauen, denen er in seinem Leben begegnet sei, sagt Schlink. Die Männerfiguren kommen schlechter weg.
Der Roman der Autorin Sylvia Lott „Die Fliederinsel“ handelt von einer jüdischen Malerin, die von Berlin nach Dänemark flüchtete und dort ein wunderschönes Fliedergemälde anfertigt, das später von einer Urlauberin entdeckt wird, ein zauberhafter Roman.
Kent Haruf schrieb den Roman „Unsere Seelen bei Nacht“ – zum Inhalt: In Holt, einer Kleinstadt in Colorado klingelt Addie, eine 70jährige Witwe, bei ihrem Nachbarn Louis. Sie macht ihm einen ungewöhnlichen Vorschlag: ob er nicht ab und zu bei ihr übernachten möchte. Louis lässt sich darauf ein. So liegen sie Nacht für Nacht nebeneinander und erzählen sich ihre Leben. Doch die Beziehung sorgt in dem Städtchen und bei ihren Kindern für Aufsehen.
Im Anschluss empfiehlt Adelgunde Vogt einige Krimis von Henning Mankell mit seinem Kommissar Kurt Wallander, damit auch die Krimileser interessante Bücher kennen lernen können.
Ulrike Wegener stellte ein Büchlein vor, in dem ein Taxifahrer von seinen Erlebnissen in Syrien und Damaskus berichtet.
Anita Lorenz