Am 25.09.18 unternahmen Mitglieder des Bürgervereins einen Tagesausflug nach Dänemark, um die schöne Stadt Sonderburg zu besuchen. Bei wunderbarem Wetter fuhren wir an der Flensburger Förde entlang und bekamen einen schönen ersten Eindruck von der Stadt.
Die Altstadt und weitere große Teile der Stadt liegen landschaftlich reizvoll auf der Insel Als.
Der westliche Teil hingegen gehört zur Kimbrischen Halbinsel. Dazwischen verläuft der trennende 250 Meter breite Alsensund, der nach Süden hin in die Sonderborger Bucht mündet, diese ist Teil der Flensburger Förde.
Nördlich von Sonderborg reicht der Augustenborg Fjord tief nach Alsen rein. Das Schloß Sonderburg stammt wohl aus dem 12. Jahrhundert, zum Schutz vor wendischen Seeräubern errichtet. Eine erste Überlieferung zur Burg stammt aus dem Jahre 1253. Im besagtem Jahr eroberte König Christoph der I von Dänemark die Burg und ließ ihre Festungsmauer schleifen. Dennoch die namensgebende Burg sollte weiterbestehen und wurde wieder neu aufgebaut. Im Schatten der Burg wuchs der Ort Sonderborg heran, welcher bis zum 15. Jahrhundert zur Stadt reifte. Im 15. Jahrhundert war Sonderborg eine vollwertige Stadt, deren Vertreter an den Landtagen teilnahmen. Ab 1532 wurde der abgesetzte König Christian II für längere Zeit im Schloss gefangen gehalten, wofür das Schloß heute noch bekannt ist. Bei der Landesteilung zwischen dem König und seinem Bruder 1564 wurden Stadt und Sonderburg Amt gemeinsam mit dem Nordborg Amt, zu dem auch die Insel Aero gehörte, dem abgeteilten Herzog Johann dem jüngeren überlassen. Dieser wurde damit Stammvater der Linie Schleswig-Holstein Sonderborg. Nachdem er 1581 auch das Gebiet um das Rüdekloster in Angeln erhalten hatte, baute er sich dort die neue Residenz Glücksburg. Das Sonderburger Schloss ließ er ebenfalls aufwendig erweitern.
Es gelang dem Herzog fast alle adeligen Besitzungen der Umgebung in seinem Besitz zu bekommen und das Territorium abzurunden. Nach seinem Tod 1622 wurde Sonderborg wieder Residenz eines Herzogtums, das allerdings nur noch ein fünftel von Johanns Besitzungen umfasste, da er diese unter seinen Söhnen aufgeteilt hatte. 1667 ging das Herzogtum in Konkurs und wurde daraufhin wieder königlich. Sonderborg blieb eine bescheidene Handelsstadt,
das Schloss war Sitz eines Amtmannes über ein sehr kleines Amt. Als 1779 der letzte noch abgeteilt regierende Herzog aus der Nachbarschaft Johanns auf seiner Residenz Glücksburg starb, kam auch der Sundeved wieder zum Amt Sonderborg.
Da die Herzöge von Augustenborg große Güter auf Alsen erworben hatten, blieb das Amt weiterhin klein. Sonderburg selbst war als Handelsstadt nur von lokaler Bedeutung. Das benachbarte Flensburg beherrschte den Fernhandel, der aber auch in Abenraa zunehmend an Bedeutung gewann. Wir wurden während der Rundfahrt von Flensburg nach Sonderborg und zurück von einem Stadtführer begleitet und haben die Deutsch-Dänische Geschichte aufgefrischt. Wir hatten die Möglichkeit die Marienkirche zu besuchen, die ursprünglich die Kirche des St. Jürgen Hospital war. Wir waren beeindruckt von Ihrem Inneren, wo es eine Vielzahl wertvoller Epitaphen zu bestaunen gab. Das heutige Rathaus von 1933 ist im dänischen Klassizmus gehalten.
Sowohl in der Altstadt als auch in den älteren Stadterweiterungen nach Norden und Osten hin bietet Sonderborg einige bemerkenswerte Beispiele für Jugenstil-Architektur. Die renovierte Hafenpromenade wird Holzbrücke genannt.
Hier liegen die größten Yachten und auch segelnde Oldtimer. Sie treffen sich hier u.a. zur Rum - Regatta von und nach Flensburg. Insgesamt wurden auch die Häuser der Hafenpromenade eingehend renoviert und erneuert. In der Nähe des Schlosses, das die Hafenpromenade abschließt, steht seit Juli 2004 die 2,30 Meter hohe Bronzeskultur Butt im Griff des deutschen Literaturnobelpreisträgers Günter Grass.
Sonderborg zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Lage am Eingang des Alsensundes in die Flensburger Förde aus, der vom Schloss beherrscht wird. Vom Schlossgarten führt eine lange Promenade entlang der Förde zum neu geschaffenen Yachthafen. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher nach Schloss Augustenborg mit dem schönen Park. Es war schade, das die Dürre in diesem Sommer , den Garten verändert hatte.
Ein schöner informativer Tag ging zu Ende und wir sind mit ganz viel Wissen wieder nach Heide zurückgekehrt.